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Schneemäntel im Krimkrieg

Schneemäntel im Jahr 1855.
Schneemäntel im Jahr 1855.

Man könnte sagen: als es andersherum war, als heute, war es ebenso wie jetzt. Nämlich so:

Als die Engländer und Franzosen anno 1855 mit den Türken gegen die Russen verbündet waren, belagerte man diese in der Feste Sebastopol. Und die Russen machten damals häufig Ausfälle aus der Festung, wobei sie — wie im jetzigen Krieg wieder — in weiße Mäntel gehüllt waren.

Über diese sonderbaren Schneemäntel berichtete damals die „Times“ ihren Lesern. Der Berliner Kladderadatsch griff diese Nachricht auf und erläuterte sie durch unser eigenartiges Bildchen: „Die Russen machen jetzt häufig Ausfälle aus Sebastopol, bei welchen sie ganz in weiße Mäntel gehüllt, auf der blendenden Schneedecke nicht zu bemerken sind, da dieselben aber keine Schlemihls sind, so werfen sie notgedrungen einen Schatten, und erkennen so die Belagerer die nahende Gefahr.“

Daß Peter Schlemihl ein Mann des Märchens ist, der keinen Schatten besaß, und darüber sehr unglücklich war, das hat uns ja Adalbert von Chamisso einst erzählt.

 

Quelle: F. M. Feldhaus, Modernste Kriegswaffen – alte Erfindungen. Leipzig, 1915.