Bürgerwehrspieß

Bürgerwehrspieß Bauernkrieg Verteidigungswaffe des Bürgers bei Belagerung von Städten im Mittelalter und beginnenden Neuzeit

Bürgerwehren hatten die Aufgabe, dass bei Gefahr ein jeder erwachsene Mann zu einer Waffe greife und seine Stadt verteidige. Aber auch polizeiliche Aufgaben wurden von Bürgerwehren zum Teil übernommen, wenn regionale Bauernaufstände drohten.


Bürgerwehrspieße waren einfache aber effektive Stangenwaffen, die vielseitig eingesetzt werden konnten. Ihre Spieße konnten den Feind auf Abstand halten und auch gegen Pferde eingesetzt werden. Ihre Widerhaken dienten dazu, aus den feindlichen Reihen Soldaten aus der Linie zu ziehen, damit nebenstehende Spießträger diesen niedermachen konnten. Dabei wurde versucht, mit schnellen und gezielten Bewegungen den Langen Widerhaken in den Nacken des Feindes zu rammen und diesen zu sich heranzuziehen. Die abstehende Klinge dagegen sollte Hiebe des Feindes mit dem Schwert abwehren oder sich in gegnerische Stangenwaffen verhaken und diese wegdrücken.

 

Dieser Bürgerwehrspieß mit originalem Holzschaft misst rund 2 Meter Länge und wurde mit freundlicher Genehmigung eines privaten Sammlers für unsere Homepage zur Verfügung gestellt.

 

Bürgerwehrspieße können unterschiedliche Formen annehmen, wobei der Aufbau mit langem Spieß und Parrierhaken zumeist ähnlich ist. Diese Stangenwaffe stammt aus dem 18. Jhd.

Detailansicht Spieß

Stoßklinge und Parierklinge des Spießes

Der Spieß weist eine massive Mittelrippe auf und misst rund 43 cm.

Spieß und Widerhaken

Nahansicht des Bürgerwehrspießes

Der linke Haken war zum parieren von gegnerischen Hieben. Der linke Haken sollte den Gegner aus den feindlichen Reihen "herausziehen".

Lanzenschuh

Detailansicht Lanzenschuh Hellebarde

Der Hölzerne Schaft wurde am unteren Ende mit einem schützenden Lanzenschuh versehen.


 

 

 

Buchtipp: Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses - Waffensammlung, ISBN: 978-3-746750-60-6,  16,95 Euro