Als im vergangenen Jahr unsere Eisenbahnen die Riesenmassen der Heere mit einer Ruhe und einer Gleichmäßigkeit beförderten, als seien sie Uhrwerke, haben wir im Ernst der Zeit ganz vergessen, daß wir das Jubiläum der Truppentransporte in Preußen begehen könnten.
Wir lesen nämlich in der Geschichte der Unteroffizierschule in Potsdam folgendes beim Jahre 1839: „An den Herbstübungen des Gardekorps, welches in zwei Zeltlagern in der Umgegend von Potsdam zusammengezogen war, nahmen auch das Lehr-Infanterie-Bataillon und in dessen Reihen die kräftigsten Zöglinge des dritten Jahrgangs der Schulabteilung teil. Das Infanterielager befand sich am Fahrländer See, das der Kavallerie vor dem Brandenburger Tor, zwischen Schafgraben und Pirschheide. Nach beendigtem Manöver kehrte die Berliner Infanterie per Eisenbahn in ihre Garnison zurück. Von der Plattform des Bahnhofsgebäudes aus sah Seine Majestät der König der Verladung und der Abfahrt der Truppen zu, damals insofern ein interessanter Anblick, als es das erste Mal war, wo dergleichen Truppenbeförderungen auf der Eisenbahn stattfanden.“
Quelle: F. M. Feldhaus, Modernste Kriegswaffen – alte Erfindungen. Leipzig, 1915.