
Daß die Fischform für ein schnellfahrendes, dickbauchiges Luftschiff die beste sein muß, erkannte man schon in einer Zeit, da die Verwirklichung dieser herrlichen Idee noch unmöglich war.
Beachten wir dies, so erscheint uns das Bild des Luftfisches nicht mehr so närrisch, wie zuvor. Ein Schweizer meinte im Jahre 1784, also im zweiten Jahre der Gasballone, daß ein solch
fischförmiges Fahrzeug gewiß sich im Luftozean ebenso schnell fortbewegen müsse, wie der Körper eines Fisches im Wasser am besten zu schwimmen vermöge. Ein riesiger Schwanz sollte als Steuer
dienen und große Flossen — aus dem Innern gleich Ruder bewegt — das Vorwärtskommen des Untieres bewirken. Es scheint gar so, als sollte dieser Luftfisch ein kriegerisches Ziel verfolgen; denn aus
dem vordersten Fenster der Gondel schießt doch wohl jemand auf die Erde hinab?
Denken wir an den spitzen Kopf unserer Luftschiffe, an deren Schwanzsteuer, und deren Stabilisierungsflossen, an deren verschlossene Gondel, wenn wir dies alte Bild betrachten!
Quelle: F. M. Feldhaus, Modernste Kriegswaffen – alte Erfindungen. Leipzig, 1915.