
I. Ein originaler Deutschordens-Hochmeisterschild. (Mit 10 Abbildungen und einer farbigen Tafel.)
Von Bernh. Engel, Landgerichtsrat in Thorn.
Bujack bezeichnet in seinem Aufsatz «Zur Bewaffnung und Kriegführung der Ritter des Deutschen Ordens in Preußen»1 die in der Marienburg befindliche Pavese als den einzigen Schild des Deutschen Ordens, welcher auf unsere Zeit gekommen zu sein scheint. Es ist dies ein schwerer Setzschild. Ich bringe in Fig. 1—4 Darstellungen desselben nach den mir von Herrn Baurat Dr. Steinbrecht gütigst zur Verfügung gestellten Zeichnungen.
Eine zweite Deutschordens-Pavese, jedoch ein leichter Handschild, befindet sich in der nachgelassenen Sammlung des verstorbenen Geheimrats Warnecke. Der obere und untere Rand dieses Schildes laufen parallel, die Seitenränder dagegen konvergieren nach unten hin, sodass bei einer oberen Breite von 65 cm die untere Breite nur 45 cm beträgt. Der Schild ist 1,05 m hoch. Er zeigt im weißen Feld ein schwarzes Kreuz, dessen Balken nicht gleich breit sind, sondern, wie bei dem preußischen eisernen Kreuz, nach dem Schildrand hin ausladen. Dieser Umstand beweist auch, dass wir es hier wirklich mit einem Deutschordens-Schild zu tun haben.2 Um den Schildrand läuft, von den Kreuzarmen unterbrochen, eine ganz schmale rote Einfassung. Die Rückseite zeigt eine T-förmige Handhabe, links unten eine eckige Eisenkrampe und Spuren verschiedener Nieten. Die beiden zu Marburg befindlichen, bei Warnecke (die mittelalterlichen heraldischen Kampfschilde in der St. Elisabeth-Kirche zu Marburg) Taf. 1 und 6 abgebildeten Schilde des Hochmeisters Konrad von Thüringen und des Komturs W. von Liederbach kommen hier nicht in Betracht; denn sie sind nicht Ordensschilde, müssen vielmehr der Zeit entstammen, als die Genannten dem Orden noch nicht angehörten, da das Führen von Geschlechtswappen den Ordensrittern verboten war. Von dieser Regel wurde erst zu Ende des 15. Jahrhunderts abgewichen.
Zu meiner großen Freude kann ich den Lesern einen weiteren Originalschild des Deutschen Ordens, und zwar einen Hochmeisterschild nachweisen. Derselbe befindet sich in dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck, woselbst ich ihn sah. Er ist meines Wissens bisher in der Literatur völlig unbeachtet geblieben, deshalb wird eine eingehende Beschreibung und Abbildung willkommen sein. Der Güte des k. k. Hofrats Herrn Professors Dr. Ritter von Wieser verdanke ich die genaueren Angaben sowie die unter seiner Aufsicht gefertigten, übermalten Fotografien der Vorder- und Rückseite des Schildes, nach welchen unsere Abbildungen hergestellt sind. Ich spreche ihm auch an dieser Stelle meinen tief gefühlten Dank aus.
Der Schild besteht aus vier senkrecht nebeneinander geleimten und unter sich durch quergestellte hölzerne Einsteckzapfen verbundenen Brettern aus Fichtenholz, welche am oberen Rand abgefasst sind. Der Schild ist sowohl im Längs- als auch im Querschnitt eben, jedoch sind die Ränder der Längsseiten nach rückwärts umgebogen. Diese offenbar von vornherein gewollte und nicht etwa auf einem Verziehen des Holzes beruhende Umbiegung beginnt an der breitesten Stelle des Schildes, wird allmählich stärker, dann wiederum schwächer, bis sie beim Beginn der unteren Schildabrundung gänzlich aufhört. Die Umbiegung beträgt insgesamt etwa 45 Grad; auf der Außenseite ist der Abfall etwas stärker, aber auch lange nicht rechtwinklig. Hieraus ergibt sich folgender Querschnitt: dessen Pfeilhöhe (von der Vorderfläche aus gerechnet) 6 cm beträgt (Fig. 5). Denkt man sich die Umbiegungen flachgelegt, so hätte der Schild die Form eines mit dem breiteren Ende nach oben gerichtetem Ei; diese Form zeigt auch der innere Saum des Schriftrandes. Die Umbiegungen bedingen dagegen die Form einer Birne.
Die Gesamthöhe des Schildes beträgt 98,5 cm, die größte Breite (in einer Entfernung von 33 cm vom oberen Rande) 57,5 cm, die untere Breite (in einer Entfernung von 14 cm vom unteren Rande) 35 cm, die Dicke des Holzes 1,5 cm. Die beiden Breiten sind an den Ausladungen der Rückseite gemessen.
Das Holz ist beiderseits mit je einer gesottenen Rindshaut überzogen; die vordere ist feiner, die hintere etwas gröber. Am Rand greifen die Häute stellenweise übereinander. Sodann sind die Häute der Vorder- wie der Rückseite mit einem Kreidegrund versehen und dieser übermalt. Die Vorderseite (vgl. die farbige Tafel) zeigt einen gelben Grund. Auf diesem ist durch einen roten Saum ein 3,5—4 cm breiter Schriftrand abgeteilt, welcher in schönen gotischen Majuskeln folgende Umschrift enthält:
• † • CLIPPEVS • CVM • GALEA • MAGI STRI • [ORDI]NIS • FRATRVM • THEVTVNICORVM
Die Hauptfläche nimmt das Wappen des Hochmeisters ein: Ein rechtsgelehnter weißer Dreiecksschild mit schwarzem Kreuz, belegt mit einem gelben Kleeblattkreuz, dessen Blätter zu Spitzen ausgezogen sind, und einem gelben Herzschild mit schwarzem, rechtsblickendem Adler. Der rechtsgewendete Topfhelm ist schwarz Umrissen, grau grundiert, mit Silber übermalt und zeigt außer dem Augenschlitz einen kreuzförmigen Einschnitt für den Kettenknebel. Eine Kennzeichnung der einzelnen Helmplatten durch Striche und Punkte (Nägel) ist nicht erkennbar. Die beiderseits gelbe, gleichfalls schwarz umrissene und schattierte Helmdecke ist abfliegend und rückwärts aufgenommen. Das Kleinod bildet ein auf einen schwarzen Stiel gestecktes Schirmbrett, dasselbe ist nach unten etwas gebogen, oben 10,5 mal fächerartig ausgezahnt und zeigt die Darstellung des Schildes. Das ganze Wappen ist noch rot Umrissen und der gelbe Grund durch rotes Rankenwerk damasziert; dasselbe ist etwas verwischt, sodass der gesamte Grund jetzt einen rötlichen Eindruck macht.
1 (Sitzungsberichte der Altertums Gesellschaft Prussia zu Königsberg i. Pr., Jahrgang 1887—88).
2 Sonst kommt das schwarze Kreuz im weißen Felde ja noch öfter vor, z. B. zeigt eine Handpavese im Berliner Zeughause dieses Wappenbild unter einem roten Schildeshaupt. Dies könnte allerdings wohl das Beizeichen einer Komturei gewesen sein. Vgl. über diese Kreuzesform Blell, «Die Wappen des Deutschen Ritterordens», in der Prussia 1885-86, S. 62—70.

Die Rückseite (Fig. 6) zeigt auf weißem Grund vier, der Schildform entsprechend sich nach unten hin nähernde, schwarze Doppelstreifen. Die Zwischenräume sind durch rote Pinseltupfe ausgefüllt. Sodann befinden sich auf der Rückseite drei senkrecht gestellte Armriemen aus ungewöhnlich derbem Wildleder, von denen leider nur einer vollkommen erhalten ist. Befestigt sind die Riemen durch je zwei eiserne Nieten, deren runde 2—4 mm dicke Köpfe von 1,4—1,7 cm Durchmesser auf der Vorderseite des Schildes liegen, während auf der Rückseite viereckige eiserne Vorlegeblätter und darunter solche aus starkem Leder angebracht sind. Hinter den Riemen befand sich ehemals ein wahrscheinlich gepolstertes Futter aus gegerbtem, bräunlichem Leder, welches mittels eines gleichen ledernen Randstreifens auf den Schild aufgestiftet war. Die Ausdehnung dieses Futters ist an der helleren Färbung der Bemalung kenntlich, es war am Ellbogen breiter und verjüngte sich nach der Hand zu. Ein ähnliches Unterfutter, jedoch von geringerer Ausdehnung, weist der bekannte Reiterschild von Seedorf auf.1 Vollständig erhalten hat sich ein solches querliegendes Polster für den Unterarm an einem ovalen Holzschild aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts in der Sammlung Warnecke.
Ein Tragriemen ist nicht vorhanden gewesen, es müsste denn sein, dass die beiden äußeren Riemen nach oben hin länger gewesen und später abgeschnitten sind. Auf der nebenstehenden Rekonstruktion der Rückseite (Fig. 7) bezeichnen die punktierten Linien einen derartigen Tragriemen. In gleicher Weise ist letzterer bei einem Schild gefertigt, welchen Gimbel, «Tafeln zur Entwickelungsgeschichte der Schutz- und Trutzwaffen», Taf. IV, Fig. 27 nach Viollet le Duc abbildet. (Fig. 8.) Gegenwärtig befindet sich auf der Rückseite unseres Schildes in der Nähe des Randes noch eine aus neuerer Zeit herrührende Aufhängevorrichtung (Haspe mit Ring).
Wir kehren nun zur Vorderseite (vgl. die farbige Tafel) zurück und betrachten zunächst die Umschrift. Diese entspricht in ihrem Anfang genau derjenigen des Rücksiegels des Grafen Otto von Ravensberg vom Jahre 1324; letztere lautet in gotischen Majuskeln:
† GALEA • ET • CLIPPEVS • DE • RAVENSBERG.
Das Siegelfeld weist ebenfalls das ganze Wappen, Schild und Helm, des Siegelführers auf. Abgebildet bei Seyler, «Geschichte der Siegel», S. 136, Fig. 102, und in dem «Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit» Jahrgang 1875, S. 372.
An letzterer Stelle ist ferner ein Helm-(Rück-)Siegel Simons v. d. Lippe mit der Umschrift
† GALEA • SYMONIS • DE • LIPPIA
von 1275 abgebildet und ein ähnliches Bernhards IV. zur Lippe von 1274 erwähnt, dessen Umschrift ebenfalls mit «galea» beginnt. Ein anderes Helm-(Rück-)Siegel, nämlich dasjenige Christophs II. von Dänemark von 1321 mit entsprechender Umschrift ist bei Seyler S. 153 abgebildet; weiter sind S. 152 und 154 zwei Rücksiegel aufgeführt, welche statt des Helmes den Schild zeigen, und deren Umschrift demgemäß mit «clipeus» beginnt; die Siegelführer sind König Erich Glipping von Dänemark (1265) und Fürst Wizlav II. von Rügen (1289—1303). Es fragt sich nun weiter, welche Bedeutung die Worte «magistri ordinis fratrum theutunicorum» haben.
Wie die Zusammenstellungen bei Vossberg, «Geschichte der Preußischen Münzen und Siegel», ergibt, haben die älteren Hochmeister sich lediglich magister genannt, erst seit 1283 kommt die Bezeichnung «magister generalis» auf, und zwar zunächst auch nur in den Urkunden, während das Hochmeistersiegel bis 1324 nur die Umschrift trägt:
• S • MAGRI • HOSPIT • SCE • MARIE • TEVT • IRLM.
Seit 1324 wird auch in dem Siegel hinter magri ein generalis eingeschoben. Allerdings nennen sich auch die Landmeister magister fratrum domus theutonicorum, aber stets mit dem Zusatz in Pruscia, per Prussiam oder dergl. Schon das Fehlen eines derartigen Zusatzes in unserer Umschrift2 ergibt, dass wir es mit einem Hochmeisterschild zu tun haben. Zweifellos wird dies aber durch das auf dem Schild angebrachte Wappen. Da dieses auf dem Schild und demgemäß in unserer farbigen Darstellung etwas verwischt erscheint, gebe ich noch eine ergänzte Zeichnung desselben in Fig. 9.
Das eigentliche Ordenswappen ist im weißen Feld ein schwarzes Kreuz; der Hochmeister führte letzteres mit einem goldenen Kreuz belegt und einen goldenen Herzschild mit schwarzem Adler. Jenes goldene Kreuz ist dasjenige von Jerusalem, nämlich ein Krückenkreuz, und als solches in den Siegeln der Hochmeister bis 1489 dargestellt. Von da ab sind in den Siegeln die Kreuzenden lilienförmig gestaltet. Dass dies auf einer Verleihung seitens des Königs von Frankreich im Jahre 1250 beruhe, wird erst in späteren unzuverlässigen Chroniken behauptet, steht auch im Widerspruch mit der tatsächlichen Übung. Dudik, «Des hohen deutschen Ritterordens Münzsammlung», S. 64, ist der Ansicht, dass das Lilienkreuz durch ein Missverständnis des Stempelschneiders aus dem Krückenkreuz entstanden sei. Wunderbarerweise hat er das bei Vossberg S. 59 abgebildete Siegel des Elbinger Komturs von 1310 gar nicht in Betracht gezogen. Dasselbe zeigt nämlich trotz der Umschrift (s. conmendatoris de Elbingo in Majuskeln) den Hochmeisterschild, aber statt der Krücken Kleeblätter mit runden Blättern.
Ebenso erscheint der Schild auf einem Siegel des Elbinger Komturs von 1319, mitgeteilt von Conrad in der Zeitschrift des Vereins Herold 1896, S. 149; dieses Siegel weicht von ersterem nur etwas in der Form der Buchstaben und durch Damaszierung des Siegelfeldes ab. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass der in den Siegeln von 1310 und 1319 dargestellte Schild der Hochmeisterschild ist, und dies findet seine Erklärung darin, dass Elbing das Haupthaus des Deutschen Ordens in Preußen war, solange letzteres von Landmeistern regiert wurde, und dass während dieser Zeit auch die Provinzialkapitel des Ordens in Elbing abgehalten wurden. Immerhin war das Anbringen des Hochmeisterwappens auf einem Komtureisiegel etwas Außergewöhnliches; dies ist offenbar auch erkannt worden, denn später führte der Elbinger Komtur ein durchaus anderes Siegel.3 Dieses erscheint zum ersten Mal 1349, wobei jedoch zu bemerken, dass aus der Zwischenzeit seit 1319 andere Siegel nicht bekannt geworden sind. (Meistens war der Elbinger Komtur zugleich Oberspittler und benutzte dessen Siegel.)
1 Vgl. Ganz, «Geschichte der heraldischen Kunst in der Schweiz im XII. und XIII. Jahrhundert», Frauenfeld 1899, S. 28.
2 Bemerkt sei noch, dass auch die Schlussfassung der Umschrift (ordinis fratrum theutonicorum) in Urkunden gebraucht wird, denn nach Vossberg S. 56 führte bis 1309 die Elbinger Ordensburg, seitdem die Marienburg die Bezeichnung: domus principalis ordinis fratrum Teuton.* (d. h. Haupthaus des Deutschen Ordens). Ähnlich lautet die Umschrift des Tresslersiegels: S. tesaurarii • fratrum theutonicorum.
3 Vossberg, «Münzen und Siegel von Danzig-, Elbing und Thorn», Taf. IV, Fig. L.

Es muss hier gleich einer Bestimmung der Ordensgewohnheiten (XXI) gedacht werden, welche wie folgt lautet:
«Was deme brudere mogelich sei zcu thune der des meisters stat heldet. Der bruder der an des meisters stat ist, mag seinen vanen vuren vnde tepte. (Teppiche , Tischtücher.) Vnde das groze geczelt. Vnde die ding der her bedarff. Wenne her die geste an des meisters stat entfaen sal. den man ere irbieten sal. Des meisters schilt vnde wapenroksalher nicht vuren»....
Schild ist hier nicht gleichbedeutend mit Wappen, sondern bezeichnet den wirklichen Gebrauchsschild, denn das Hochmeisterwappen befand sich auch an dem Zelt und auf der Fahne, deren Führung dem Statthalter erlaubt war. Auch das Hochmeistersiegel mit dem Wappen führte der Statthalter.1
Es kann also jene Bestimmung der Ordensgewohnheiten nichts gegen die Annahme beweisen, dass das auf den Siegeln von 1310 und 1319 dargestellte Wappen das Hochmeisterwappen sein soll. Es sei noch darauf hingewiesen, dass 1299 der bisherige Komtur von Elbing, Ludwig von Schippen, Landmeister von Preußen wurde; vielleicht stammt aus dieser Zeit der Stempel zu dem ersteren Siegel. In demselben war zweifellos die Anbringung von Kleeblättern an den Enden des inneren Kreuzes eine Freiheit des Stempelschneiders, dem wohl die Bedeutung des Krückenkreuzes unbekannt war. Dass dies auch bei anderen Handwerkern der Fall gewesen ist, beweist unser Originalschild. Auch hier sehen wir Kleeblätter mit der geringfügigen Abweichung, dass dieselben — wie oft in gotischen Darstellungen — zu Spitzen ausgezogen sind. Keineswegs sind dies etwa Lilien, solche werden immer mit abwärts gebogenen seitlichen Blättern gezeichnet. Ein den Blättern an den Kreuzenden unseres Schildes genau entsprechendes Blatt aus Bronze, in Thorn gefunden und in meinem Besitz, wohl mit vielen gleichen zum Beschlagen einer Tür benutzt gewesen, bilde ich in Fig. 10 ab (in natürlicher Größe); niemand wird bezweifeln, dass es ein Kleeblatt und keine Lilie ist, dies ergibt schon der Stengel.
Es stimmt also das Wappen unseres Schildes, abgesehen von der Form der Kleeblätter, mit den Schilden der Siegel von 1310 und 1319 überein, und da unser Wappen ausdrücklich als dasjenige des Hochmeisters bezeichnet ist, so kann auch das auf den gedachten Siegeln nur als solches angesprochen werden. Was sollte es auch anders sein? An ein mit dem Hochmeisterwappen übereinstimmendes Komtureiwappen kann nicht wohl gedacht werden, sondern der Komtur hat eben das Hochmeisterwappen in sein Siegel aufgenommen. Analogien hierzu bietet die Siegelkunde reichlich. Ich erinnere nur daran, dass viele Städte im Siegel das Wappen des Landesherrn geführt haben; manche sogar in der Umschrift auch dessen Namen.2
Anders als mit dem Wappen steht es aber mit dem Gebrauchsschild, dem Waffenstück selbst. Dieses durfte nach der oben wiedergegebenen Bestimmung nicht einmal der Statthalter des Hochmeisters führen. Diese Regel sehen wir überall in Geltung, wo Ordensritter oder -beamte dargestellt sind.3 So trägt der Ordensmarschall auf seinem Reitersiegel den einfachen Kreuzesschild.4 Desgleichen führt der 1391 gestorbene Komtur Kuno von Libensteyn auf seinem Grabstein in der Kirche zu Neumark nur den Kreuzesschild.
Das Siegel der Stadt Königsberg (Vossberg Taf. XIV, Fig. 14) ist hier wohl kaum heranzuziehen. Auf demselben führt der als solcher durch Krone und Zepter gekennzeichnete König Ottokar von Böhmen, welcher 1255 die Burg gegründet hatte, wunderbarerweise statt des böhmischen einen Schild mit Kreuz und in diesem frei ohne Herzschild einen Adler; das Balkenkreuz fehlt. Es handelt sich also um ein Phantasiegebilde. Dagegen muss unser Schild obiger Bestimmung zufolge als ein wirkliches Hochmeisterschild angesehen werden.
Sehr bedauerlich ist es, dass der Name des Hochmeisters in der Umschrift nicht genannt ist; wir sind also auf Schlussfolgerungen angewiesen. Da ist in erster Linie die Form des Wappens zu beachten, und diese weist auf die Zeit um 1320. Dafür spricht die Gestalt des Helmes wie des Schildes und namentlich das Größenverhältnis beider zueinander. Auch das Aufnehmen der Decke kommt in dieser Zeit vor. Vgl. insbesondere das mit dem unsrigen in der Form völlig übereinstimmende Wappen des Minnesängers Frauenlob in der aus dem ersten Drittel des 14. Jahrhunderts stammenden Manesseschen Handschrift, auch abgebildet in Königs Literaturgeschichte, ferner das Siegel Engelberts von der Mark von 1328 bei Seyler, «Geschichte der Siegel» S. 266; daselbst S. 204 das Siegel Ottos von Fürstenberg von 1349 als Beweis dafür, dass jenes Aufnehmen auch später noch üblich war.
Dass auch die Anwendung des Kleeblatts — statt des Krückenkreuzes in jene Zeit fällt, und dass ferner die Fassung der Umschrift (clippeus cum galea) bei Siegeln aus derselben Zeit vorkommt, habe ich bereits dargetan.
1 Vossberg, «Ordensmünzen» S. 53.
2 Seyler, «Geschichte der Siegel» S. 313.
3 Ob der im Balduineum Taf. X dargestellte Ritter mit dem schwarzen Kreuz im Schilde wirklich, wie Irmer meint, der Landkomtur von Franken sein soll, erscheint zweifelhaft. Es kann eben sowohl der Führer der Streitschar von Kurköln sein; vgl. daselbst Taf. XXII.
4 Vossberg Taf. I, Fig. 12 und S. 58. Engel, «Die mittelalterlichen Siegel des Thorner Ratsarchivs» I, Taf. I, Fig. 5.

Hochmeister war damals Carl Beffart von Trier, und dass ihm sehr wohl jener Schild gehört haben kann, ergeben folgende Erwägungen: Er ist der einzige Hochmeister jener Zeit, welcher Preußen verlassen hat; dies geschah 1317, 1320 war er in Rom, 1324 starb er in Trier. («Scriptores rer. Pruss.» Bd. II, S. 59> Anm. I.) Auf der Fahrt nach Rom oder der Rückkehr von dort dürfte der Schild in einer Tiroler Ordensburg zurückgeblieben sein. Der Schild ist nämlich aus der Burg Reifenstein in das Innsbrucker Museum gekommen. Diese Burg war aber erst 1469 bzw. 1470 an den Orden geraten. Der frühere Aufbewahrungsort des Schildes ist unbekannt; vielleicht war es die Kommende Sterzing, welche gegen Ende des 15. Jahrhunderts von einem größeren Brand heimgesucht wurde1, bei welcher Gelegenheit die Überführung des Schildes stattgefunden haben mag.
Zu erwähnen bleibt noch, dass auch die Form unseres Schildes der Zeitstellung um 1320 nicht widerspricht. Diese Form ist allerdings etwas absonderlich; denn der Reiterschild des 13. und 14. Jahrhunderts hatte im Allgemeinen die Dreiecksform, wie sie uns in dem auf unserem Schild angebrachten Wappen entgegentritt. Dagegen führt der Komtur Kuno von Libensteyn (gest. 1391) auf seinem Grabstein eine Pavese, ebenso der Hochmeister Heinrich von Plauen (1410—13) auf seiner bei Vossberg Taf. VI. abgebildeten Goldmünze. (Letzterer Schild zeigt nicht das ganze Hochmeisterwappen, Helm und Schild, sondern lediglich das Hochmeisterkreuz.) Unser Schild nun ist als Tartsche anzusprechen und bietet einen Beweis für das frühe Vorkommen derselben. Eine ganz ähnliche, nur schlankere Birnenform zeigt auch der Schild eines französischen Königs auf einer undatierten Pergament-Miniatur, mitgeteilt von Heideloff, «Ornamentik des Mittelalters», Heft XXI, PI. 2, und nach ihm von v. Mayer, «Heraldisches ABC Buch». Heideloff schreibt die Darstellung dem 12. Jahrhundert zu.
Schließlich sei bemerkt, dass es meines Wissens außer derjenigen auf unserem Schild nur noch eine zweite mittelalterliche Darstellung des heraldischen Hochmeisterhelmes gibt, nämlich in dem Kodex Seffken («Wapenbouch van den Ersten») aus der Zeit um 1380.2 Dort ist auch die Helmdecke mit dem Hochmeisterkreuz besetzt, das Schirmbrett ist etwas abweichend geformt (ohne Auskerbungen) und steckt auf einem Hut mit aufgeschlagener roter Krempe, welche über Helm und Decke gestülpt ist. (Der Adler auf dem Herzschildchen fehlt oder ist wohl nur abgeblättert.)
Diese beiden Darstellungen beweisen zugleich, dass die Ansicht von Vossberg (S. 14) irrig ist, nach welcher die Helme selbst bei den Ordensgebietigern ohne allen Schmuck gewesen wären. Ich habe auch bereits a. a. O. T. I, S. 2 darauf hingewiesen, dass der Marschall in mehreren Siegeln auf dem Helm ein Schirmbrett mit Ordenskreuz trägt; ferner bildet Dudik a. a. O. Taf. I, Fig. 22 einen Brakteaten mit einem Ordensritter ab, dessen Helm als Kleinod einen Flug zeigt.
1 vgl. Ladurner, «Urkundliche Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ordens in Tyrol», Innsbruck 1861, S. 5 u, 113.
2 Vgl. Engel a. a. O. T. I, Titelblatt.

II. Messingplatte des Vogtes zu Brathian, Kuno von Libensteyn, in der kathol. Pfarrkirche zu Neumark, Westpreußen.
Zu den Seltenheiten in der Provinz Westpreußen gehören die mittelalterlichen Messinggrabplatten. Es sind deren nur noch zwei vorhanden, nämlich eine in der Johanniskirche zu Thorn1 und die unten beschriebene.2
Als besonders wertvoll muss es erscheinen, dass die Neumarker Grabplatte uns die Darstellung eines Ordensbeamten bringt, da wir über deren Bewaffnung verhältnismäßig spärliche Nachrichten besitzen, welche durch dieses Denkmal eine dankenswerte Ergänzung erfahren.
Die aus einer Anzahl verschieden großer Stücke bestehende Platte von 2,53 m Länge und 1,40 m Breite liegt noch an der ursprünglichen Stelle in der Kirche unmittelbar an der Chorschwelle. Eine fotographische Aufnahme war mithin nicht möglich, würde auch — wie die Thorner Platte beweist — kein vollkommen deutliches Bild geliefert haben. Ich habe deshalb über der Platte eine Durchzeichnung auf Pauspapier gemacht, diese auf starkes Papier aufziehen und hiervon die Fotographie nehmen lassen. So ist eine völlig deutliche und dabei sichere Darstellung gewonnen. Die Vertiefungen erscheinen schwarz; nur bei der Umschrift, welche erhabene Buchstaben im vertieften Feld aufweist, habe ich zwecks Erhöhung der Deutlichkeit die Vertiefungen nicht schwarz angelegt.
Diese Umschrift lautet, in den vier Ecken von den Evangelistenzeichen unterbrochen: hic iacet dominvs kvne | de libenfteyn qvi fvit advocatvs in brathian qvi obiit a | nno domini mccc°xci° in | feria qvinta octo dies poft feftvm santi borchardi ame(n).
Über der Figur des Ritters schwebt auf stilisierten Wolken ein Engel, welcher ein Spruchband mit den Worten „her kune de libenfteyn“ hält. Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Löbau haben an beiden Stellen (Umschrift und Spruchband) den Lesefehler kunc statt kune.
Kuno (nicht Kunz) von Libensteyn war 1367 Kompan zu Brandenburg, 1370—-75 Unterkompan des Hochmeisters, 1375—79 Oberkompan desselben, 1379 Küchenmeister zu Schlochau, 1379—82 Komtur zu Osterode, 1383—87 Großkomtur, 1387 Komtur zu Strasburg, 1387—91 Vogt zu Brathian bei Neumark.3
Daselbst wird das Todesjahr irrtümlich auf 1392 angegeben; nach der Grabinschrift ist es 1391. Als vermutliche Heimat wird ebenda das Rheinland bezeichnet, und dies dürfte den Wappen nach zutreffen. Ich fahre jedoch zunächst in der Beschreibung des Grabsteines fort:
Innerhalb der Umschrift umzieht ein Rankenfries das Feld, dessen freier Raum gerautet ist. Die Rauten sind wiederum auf allen vier Seiten mit kleinen Strichen durchzogen, sodass jene, von weitem betrachtet, einen vierpassartigen Eindruck machen. In dem Feld steht, von dem gedachten Engel überhöht, der Ritter auf einem schöngezeichneten Löwen, der auf einem durch Blätterzeichnung angedeuteten Rasen liegt. Vor dem Löwen sehen wir zwei kleinere Hunde, hinter ihm einen größeren, welcher an einen Baum gebunden ist.
Der Ritter selbst ist völlig geharnischt, nur unbedeckten Hauptes, mit vollem Haupt- und Barthaar; der Helm ist auch seitwärts nicht angebracht, was sehr zu bedauern ist. Der bis auf die Erde reichende Mantel trägt auf der linken Seite ein schmales Kreuz; er ist dem Ritter leicht auf die Achseln gehängt, ohne vorn zusammengehalten zu werden. Der Oberkörper ist mit dem sogenannten Lendner bekleidet. Die Brust ist kugelig gewölbt, unten scharf in die Weichen geschnitten, der untere Teil enganliegend, ähnlich wie auf dem Grabmal des schwarzen Prinzen (1330—1376), abgebildet bei Boeheim, Waffenkunde. Über den ganzen Lendner hinweg erstreckt sich das Ordenskreuz dergestalt, dass die Querarme unterhalb der gewölbten Brust liegen.
Es kann nun wohl nicht zweifelhaft sein, dass dieser sogenannte Lendner nichts anderes ist, als die in den Ordensquellen so oft genannte Platte, nämlich ein Lederkürass, welcher auf der Innenseite durch eine Anzahl eiserner Spangen oder Platten verstärkt war. Ein Original ist leider nicht erhalten. Das Kreuz haben wir uns auf das Leder gemalt zu denken wie bei dem Schild, während es auf den Mantel aufgenäht war.
1 Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Thorn, Beilage 16
2 Über verlorengegangene Platten vergleiche Semrau, Grabdenkmäler der Marienkirche zu Thorn S. 9 und Engel und von Haustein, Danzigs mittelalterliche Grabsteine S. 27. (Abhandlungen zur Landeskunde der Provinz Westpreußen, Heft IV.)
3 Vgl. v. Mülverstedt in der Zeitschrift des historischen Vereins für den Regierungsbezirk Marienwerder, Heft 8, S. 22.
Unterhalb dieser Leibwehr sind drei Reihen eines Ringelpanzers sichtbar; doch erscheint es fraglich, ob das Vorhandensein eines ganzen solchen Panzers unter dem Lendner anzunehmen ist. Vermutlich trug der Ritter nur von den Hüften ab einen «ummegeenden schos»1 aus Ringgeflecht, weil wohl der untere Teil der «Platte» lediglich aus Leder bestand. Ebenso dürfte das in den Armbeugen sichtbare Ringgeflecht nur kleine zur Ausfüllung des Panzers dienende Stücke darstellen. Im Übrigen stecken Arme und Beine in eisernen Röhren. Bei den Ober- und Unterarmen sowie den Oberschenkeln sind auf der Innenseite je zwei Scharniere sichtbar, nicht so bei den genau von vorn (mit einem Grat) gezeichneten Unterschenkelröhren, doch erscheint die gleiche Einrichtung bei ihnen unzweifelhaft. Ober- und Unterarmröhren sind durch kugelförmige Ellbogenkacheln verbunden. Diese Kacheln sind mit ihren Lappen an die Röhren genietet, die Mehrzahl der Nieten sind indes nur Zier oder Futternagel. Der Schulterschutz ist durch den Mantel verdeckt. Die Hände stecken in «Blechhandschuhen» mit großem Stulp, welcher am Rand ebenfalls Ziernägel2 aufweist, und geschobenen, an den Mittelknöcheln mit Buckeln versehenen Fingern. Die Röhren der Oberschenkel umschließen diese auch auf der Innenseite bis zum Spalt hinauf, eine Form, die sich — weil unpraktisch — nur während verhältnismäßig kurzer Zeit erhielt, indem die Innenseite des Oberschenkels einen Ausschnitt der Röhren verlangte, um einen festen Anschluss an den Sattel zu ermöglichen. Die Kniebuckel stellen sich der Zeichnung nach als Halbzylinder mit halbkugelförmiger Austreibung dar,3 die Nägel sind wiederum nur Ziernägel, denn unmöglich konnten die Buckel oben und unten an die Röhren angenietet sein, da dies ein Beugen der Kniee verhindert hätte.4 Nur an den Seiten war ein Annieten zulässig wie bei den Ellbogenkacheln; im Übrigen pflegten die Kniebuckel auf der Rückseite mittels Riemen angeschnallt zu werden. Die Füße stecken in geschobenen Eisenschuhen mit Spitzen. Die verschiedene Anzahl der Folgen beider Schuhe ist auf eine Nachlässigkeit des Meisters zurückzuführen.
Mit der Rechten stützt der Ritter sich auf das Schwert, mit der Linken auf den Schild. Jenes ist, wie das dem Ordensgesetz gemäß einfache Ortband beweist, in seiner Scheide dargestellt; die Parierstangen sind leicht abwärts gebogen; der Griff gewährt Raum für zwei Hände; unterhalb des länglichen Knaufs ist das Schwert mittels einer Kette an dem Bruststück befestigt. Irrigerweise hat der Meister die Schwertkette von der rechten Brustseite ausgehen lassen. Das Schwert hing an der linken, der Dolch an der rechten Hüfte. Alle sonstigen Darstellungen zeigen denn auch die Schwert- und Dolchfesseln auf der umgekehrten Seite wie unser Grabstein. Hier hängt der Dolch an der linken Hüfte und ist mittels eines Ledersenkels auf der linken Brustseite befestigt. Senkel und Kette gehen von Metallrosetten aus, welche auf die «Platte» genietet sind.
Der Schild ist eine (hölzerne) Pavese, wie sie der Hochmeister Heinrich von Plauen auf seiner Goldmünze hält; vgl. meine vorangehende Abhandlung über den Original-Hochmeisterschild. Nur zeigt natürlich der Schild unseres Vogtes das einfache Ordenskreuz. Der Querbalken des letzteren sowie der obere und untere Schildrand sind perspektivisch gezeichnet und geben zugleich den Querschnitt des Schildes wieder. Das Charakteristische der Pavesen ist eben die von oben bis unten gehende Ausbauchung des Schildes. Zu beiden Seiten des Vogtes sind die Wappen seiner vier Ahnen in überaus schöner Form angebracht. Jeder Schild und jedes Kleinod werden nämlich von einem Engel in bewegter Stellung gehalten. Die Wappenschilde haben Dreiecksform, die Helme sind Stechhelme. Die Helmdecken sind ausgezackt, abfliegend und (mit Ausnahme von Nr. 4) mit dem Kleinod zusammenhängend. Die Wappen, welche sämtlich dem Ritter zugeneigt sind, zeigen folgende Bilder:
Nr. 1 (rechts5 oben). Schild: drei aneinandergeschobene, abgeledigte, d. h. den Schildrand nicht berührende (vertieft geschnittene) Rauten. Kleinod: zwei Hörner, welche bis auf einen schmalen Streifen des Umrisses vertieft geschnitten sind.
Nr. 2 (links oben). Schild: zwölfmal geständert. Kleinod: ein Mannesrumpf, welcher eine spitze, zweifarbige (durch teilweise Vertiefung dargestellte) Mütze mit großem Stulp trägt.
Nr. 3 (rechts unten). Schild: ein springender Löwe; die Umgebung der Zaddeln ist vertieft geschnitten. Kleinod: gekrönter Löwenkopf zwischen zwei Flügeln.
Nr. 4 (links unten). Schild: ein Ankerkreuz. Kleinod: dasselbe Kreuz auf einer kreisförmigen, mit einem Wulst umgebenen Scheibe (Schirmbrett).
1 Vergl. Engel, Nachrichten über Waffen aus dem Tresslerbuch des Deutschen Ordens, in der Zeitschrift für historische Waffenkunde I, S. 196.
2 Bei dem rechten Handschuh hat der Meister das Gravieren einzelner Nägel vergessen; ich habe sie der Gleichmäßigkeit halber eingezeichnet.
3 Vergl. Hefner-Alteneck, Trachten des christlichen Mittelalters II, Tafel 92 u. 106.
4 Es müsste denn sein, dass die Kniebuckel aus Leder waren, was sehr wohl möglich ist. Nach den Ordensgewohnheiten gehörten «knilinge» zum Amte des Trapiers, während alles, was «zu den wapenen gehöret», dem Marschall unterstellt war.
5 Rechts und links sind im heraldischen Sinne zu verstehen.
Dem Herkommen nach ist Nr. 1 das Stammwappen (Libensteyn), Nr. 2 das Wappen der Mutter, Nr. 3 dasjenige der Großmutter väterlicherseits, Nr. 4 desgleichen mütterlicherseits, nach dem Schema folgender Ahnentafel:

Das Wappen Nr. 2 ist dasjenige der Waldbott v. Ulmen, Nr. 3 der Beyer v. Boppard, Nr. 4 wahrscheinlich dasjenige des Geschlechts v. Edelkirchen; ein ähnliches Wappen (Helm: eine Kugel, auf der jedoch das Ankerkreuz nicht zu sehen ist) führten die Hofwart v. Kirchheim. Letztere Nachrichten verdanke ich Herrn Kanzleirat Seyler.1
1 Es sei noch bemerkt, dass bei dem Aufziehen der Pause das untere Stück derselben sich etwas verschoben hat; doch erscheint die Deutlichkeit dadurch nicht beeinträchtigt.
Quelle: Zeitschrift für Historische Waffenkunde. Organ des Vereins für historische Waffenkunde. II. Band. Heft 4. Dresden, 1900-1902.