In der Ausstellung von Kunstwerken europäischer Herkunft aus Eisen, welche der Burlington fine arts club in London im vergangenen Jahre veranstaltete, befand sich, wie die bezügliche Veröffentlichung Plate LXI erkennen lässt, unter den zahlreich vertretenen Schutzwaffen ein Ringkragen, welcher deshalb unserer besonderen Beachtung wert erscheinen dürfte, weil zwischen den getriebenen Verzierungen auf demselben und den in gleicher Weise ausgeführten Ornamenten an dem bekannten Prunkharnisch...
Bei jedem Fortschritt in der Technik der Fernwaffen pflegt der Gedanke der beweglichen Deckungen aufzutauchen, und die neuerdings bei unserer Feldartillerie gemachten Versuche haben zahlreiche Vorgänger, die allerdings großenteils über das Stadium theoretischer Erörterung nicht hinausgekommen sind. Das aus dem Altertum übernommene Problem des fahrbaren Schirmes, das in den Ikonographien des 15. Jahrhunderts eine so große Rolle spielt und wenigstens in den Katzen des mittelalterlichen...
Ob auf einem kleinen Fischerboot in der Nordsee oder auf einem großen Frachter – der Bootshaken ist eines der ältesten und vielseitigsten Werkzeuge an Bord. Trotz seiner schlichten Bauweise und einfachen Handhabung spielt er seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle im täglichen Bordbetrieb. Besonders in der traditionellen Großseefischerei der Nordsee war der Bootshaken ein ständiger Begleiter der Seeleute – als verlängerte Hand, als Rettungswerkzeug, als Hilfsmittel beim Anlegen oder...
Fontana ist auch der erste, der uns die heute so gefürchtete Torpedowaffe im Bilde zeigt. Wir erkennen ein kleines, spitziges Fahrzeug, ringsherum geschlossen und mit zwei, nach hinten hinausragenden Seitensteuern versehen. Zwischen diesen sitzt eine Öse, an die ein Seil mit einem nachschwimmenden Mittelsteuer geknüpft wird. Das Fahrzeug ist vorn mit einem langen, spitzen Widerhaken versehen, und in seinem Innern mit Schießpulver gefüllt. Um es bei seiner geheimnisvollen Annäherung dem...
Von Paul Reimer, Oberleutnant á la suite des Badischen Fußartillerie-Regiments Nr. 14. Die zahlreichen Kriege, welche Ludwig XIV. für den Glanz seiner Krone geführt hat, sind weniger ausgezeichnet durch große Feldschlachten, als durch fortwährende Märsche und Gegenmärsche der Heeresmassen, durch die damit verbundene Verwüstung und Aussaugung ganzer Landstriche, sowie besonders durch äußerst zahlreiche Belagerungen fester Plätze. Die damals an Kavallerie besonders reichen Heere...
Das 19. Jahrhundert war eine Zeit enormer technischer und taktischer Weiterentwicklungen in der Schifffahrt und der militärischen Nutzung von Kanonen. Besonders die britische Marine, die zu dieser Zeit eine der mächtigsten der Welt war, setzte auf kontinuierliche Innovationen, um ihre Dominanz auf den Weltmeeren zu behaupten. Die britischen Schiffskanonen dieser Epoche waren ein entscheidendes Element dieser Überlegenheit und durchliefen eine bemerkenswerte Entwicklung, sowohl in der Art der...
Wir haben das schmale Schmuck-Pendant erwähnt, das lange Banner mit einem roten Georgskreuz auf weißem Grund und einem langen roten Schwalbenschwanz, das Kapitäne bei der Indienststellung eines Schiffes am Groß-Topp-Masttop hissten. Wir möchten nun noch ein paar Worte zu einigen anderen Flaggen und Farben der Marine verlieren. Die königliche Standarte, die nicht beschrieben werden muss, wurde am Groß-Masttop der Schiffe getragen, an denen ein Mitglied der königlichen Familie fuhr....
Wenn ein Schiff nach langer Abwesenheit auf See oder auf einer Auslandsstation in den Hafen einlief und seiner Mannschaft mehrere Jahre Sold zustand, wurde es vom Ufer aus von Booten mit „Mädchen“ umringt. Während der Kriege erhielten die Matrosen kaum Landurlaub, damit sie nicht wegliefen. Diejenigen, die an Land gingen, wurden von den Landleuten, die begierig darauf waren, ein wenig Kopfgeld oder Blutgeld zu verdienen – die Belohnung für die Ergreifung eines Deserteurs – so...
Der Tag eines Mannes auf einem Kriegsschiff begann um Mitternacht oder um vier Uhr morgens, je nach Wachablösung. Wenn er die mittlere Wache von 12 Uhr nachts bis 4 Uhr morgens hatte, kam er um Mitternacht an Deck und blieb dort bis 4 Uhr morgens, um alle notwendigen Aufgaben zu erledigen. Bei gutem Wetter war die Arbeit in der Nacht leicht. Die Männer mussten nur die Segel trimmen und für einen Ruf bereit sein. Die Bootsmannsmate hielten zusammen mit einem oder zwei Midshipmen auf dem...
Beim ersten Anblick eines verdächtigen Schiffes wurden alle Mann gerufen, und der Trommler der Marinesoldaten schlug zur Viertelstunde. Das Rollen zur Viertelstunde war kurz, schnell und entschlossen und entsprach der Melodie des Liedes „Hearts of Oak“. Sobald das Trommeln verstummte, machten sich die Matrosen an ihre Arbeit. Sie kannten ihre Posten und die ihnen zugewiesene Arbeit. Das Schiff wurde schnell und leise geräumt, jeder der Hunderte an Bord begab sich sofort an seinen Platz,...