Artikel mit dem Tag "Distanzwaffe"
Von Paul Reimer, Oberleutnant im Badischen Fußartillerie-Regiment Nr. 14. Solange die Technik noch so wenig durchgebildet war, dass jeder gefertigte Gegenstand wegen der nicht zu vermeidenden Zufälligkeiten bei der Herstellung, um diesen Ausdruck zu gebrauchen, ein technisches Individuum war, musste jedes Stück, von dessen Haltbarkeit viel abhing, also insbesondere jedes Geschützrohr, einzeln auf seine Festigkeit geprüft werden. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war man nun der nicht...
Von k. u. k. Major P. Sixl in Budweis. (Fortsetzung.) Im Jahre 1411 werden im Inventar von Schwetz neben 8 Handbüchsen auch 3 Tarasbüchsen genannt. Es ist dies die erste Erwähnung von Tarasbüchsen überhaupt und der Vergleich einzelner Inventarien ergibt, dass man sowohl Lot- als auch Steinbüchsen als Tarasbüchsen bezeichnete. In Schwetz wurden im Jahre 1415 neben 5 Steinbüchsen 12 Lotbüchsen übergeben. Hält man diese Angaben den Zahlen vom Jahre 1411 entgegen, so lässt sich...
Es wird fast allgemein angenommen, dass zu den Einlagen in die Schäfte der Gewehre und Faustrohre, in die Säulen der Armbrüste, Schnepper usw. hauptsächlich Elfenbein Verwendung gefunden habe. Auch in den neuesten Katalogen und Führern durch größere Waffensammlungen ist an dieser Annahme festgehalten worden. Sie beruht indes auf einem Irrtum. Denn die Einlagen, welche als «graviertes Elfenbein» bezeichnet werden, bestehen mit wenigen Ausnahmen aus Hirschhorn. Dieses Material hat vor...
Ganz vereinzelt kommen Patronen schon vor über 300 Jahren vor. In den Dresdner Sammlungen haben sich Patronen erhalten, die von der Leibwache des Kurfürsten Christian I. stammen. Im Dreißigjährigen Krieg hatten die Soldaten von Gustav Adolf stets einige Gewehrpatronen für den Notfall bei sich. Allgemeiner wurde die Patrone erst in späterer Zeit mit der Einführung der Hinterladegewehre. Quelle: F. M. Feldhaus, Modernste Kriegswaffen – alte Erfindungen. Leipzig, 1915.
Beschreibung des mittelalterlichen Handbogens.
Von Dr. G. Liebe, Kgl. Archivar. Soziale Einschätzung bestimmter Waffen ist auf den verschiedensten Kulturstufen zu beobachten und bei dem starken Einfluss der ökonomischen und Standesverhältnisse auf das Kriegswesen unschwer zu erklären. Es sei nur auf die technische Bezeichnung des berittenen Kämpfers der Feudalzeit als «Gleve» und «Helm» aufmerksam gemacht. Das Schwert vorzugsweise erscheint im früheren Mittelalter als ritterliche Waffe, die dem Unfreien versagt blieb. Im...