Europäische Waffenkunde

Europäische Waffenkunde · 25. Juli 2025
Das Bestreben, beim Degenfechten durch ein mit der linken Hand geführtes Instrument die Waffe des Gegners festhalten oder sogar abbrechen zu können, um gleichzeitig mit der Rechten einen Stoß gegen den ungeschützten Partner führen zu können, hat die abenteuerlichsten Formen von Faustschilden veranlasst, öfters auch wurden Dolche mit Vorrichtungen zum Festhalten oder Abbrechen des Degens versehen, so dass hier die Waffe noch zum Faustschild und zum Degenbrecher wurde. Wir bilden hier zwei...

Europäische Waffenkunde · 23. Juli 2025
Nicht so sehr den Waffenhistoriker, als vielmehr den Waffenkonstrukteur dürften die beiden eigenartigen Handfeuerwaffen interessieren, welche ein Beispiel dafür sind, auf eine wie einfache Weise ein findiger Kenner der mechanischen Gesetze durch das Zusammenwirken mehrerer Hebel vollkommen wirksame Schusswaffen herzustellen vermag. Die erste hier abgebildete (Fig. 1) Schiessvorrichtung entstammt der Privatsammlung von Waffen unseres verehrten Vorstandsmitgliedes, des Herrn Staatsrats Eduard...

Europäische Waffenkunde · 20. Juli 2025
Mitteilungen aus der Renaissance-Abteilung der Kaiserlichen Eremitage zu St. Petersburg. Von Staatsrat Eduard von Lenz. (Fortsetzung.) Trotzdem die Pavesen und Tartschen aus dem 15. Jahrhundert, welche die Renaissanceabteilung der kais. Eremitage besitzt, durch Vernachlässigung, Übermalungen und unberufene Restaurationen stark gelitten und einen großen Teil ihres Wertes eingebüßt haben, bieten sie doch noch so viel des Interessanten, dass eine kurze Besprechung nicht unangebracht...

Europäische Waffenkunde · 15. Juli 2025
Artikel: Mitteilungen aus der Renaissance-Abteilung der Kaiserlichen Eremitage zu St. Petersburg Aus dem Nachlass des Großfürsten Michael Pawlowitsch im Jahre 1866 überkommen und in das Inventar des Arsenals von Tsarskoje-Selo unter J. 615 eingetragen ist eine interessante Schallern, deren Vorder- und Seitenansicht die beistehenden Abbildungen Fig. 1 und 2 zeigen. Die Glocke mit niedrigem Kamm, aus einem Stück getrieben, ist 22 cm hoch, in der Längsachse 21 cm, im Querdurchschnitt 17,5 cm...

Europäische Waffenkunde · 11. Juli 2025
Der geheimnisvolle Schleier, der bis zum heutigen Tag noch über dem Herstellungsprozess der Damaszenerklingen liegt, zieht sich vielleicht am dichtesten zusammen über den von Persern und Türken «Kirknerdeven» — «vierzig Stufen» genannten Klingen, deren Damastmuster in mehr oder minder regelmäßigen Zwischenräumen von perpendikulär zur Längsachse der Klinge angeordneten Streifen unterbrochen wird. Die Entstehung solcher Querbänder ist auf verschiedene Weise erklärt worden, u. a....

Europäische Waffenkunde · 06. Juli 2025
Artikel: Mitteilungen aus der Renaissance-Abteilung der Kaiserlichen Eremitage zu St. Petersburg Von Staatsrat Eduard von Lenz. Landsknechtsharnisch, blank mit geätzten Rändern, des Nürnberger Plattners Valentin Siebenbürger, in Form und Auszierung ganz ähnlich dem Harnisch des Conrad Bemelberg desselben Meisters.1 Das nicht zugehörige Beinzeug ist an der Figurine belassen, da der Verfertiger vielleicht mit Siebenbürger zusammengearbeitet, jedenfalls aber zu ihm in näherer Beziehung...

Europäische Waffenkunde · 04. Juli 2025
Von Wendelin Boeheim. (Fortsetzung.) Bei den über den Dorn geschmiedeten eisernen Hakenbüchsenläufen des 15. Jahrhunderts finden sich die ältesten derlei Marken. Sie stellen selten Buchstaben, sondern meist Wappenschild, Herzen, Pfeile u. dgl. dar, welche tief ins Gesenk geschlagen sind. Zunächst, um 1500, traten die zwar geschmiedeten, aber gebohrten Läufe auf, mit ihnen aber häufig schon die Marken einer behördlichen Beschau. So treffen wir bei Nürnberger Läufen das N, bei...
Europäische Waffenkunde · 28. Juni 2025
Die Armbrust, die wichtigste Schußwaffe im Mittelalter, ist auch schon im Altertum bekannt gewesen. Vermutlich kam sie auf Handelswegen aus dem chinesischen Reich in die römische Kolonie von Südfrankreich. Wir finden sie dort in zwei verschiedenen Formen auf Grabdenkmälern abgebildet. Meine Zeichnung gibt die Figur auf einem dieser Grabdenkmäler wieder. Den Römern war auch noch eine besonders große Art der Armbrust bekannt, deren Sehne man nur dadurch spannen konnte, daß man sich mit...

Europäische Waffenkunde · 26. Juni 2025
In die Waffensammlung des Bayerischen Nationalmuseums, das schon ein prächtiges Stechzeugmodell der ehemaligen Sammlung Kuppelmayr besitzt (Abb. im Versteigerungskatalog dieser Sammlung, Taf. XI u. XII, München 1895), gelangte in neuester Zeit das schöne Modell einer Feldrüstung, das wir heute nach Fotographien wiedergeben. Der Helm mit niederem Kamm hat ein hohes Kinnreff, aufschlächtiges Visier mit Augenschlitz und durch Ätzung angedeutete Luftlöcher. Visier und Kinnreff sind um...

Europäische Waffenkunde · 20. Juni 2025
Aus zwei an mich gerichteten Zuschriften ersehe ich, dass die Richtigkeit meiner Ausführungen über die vorzügliche Eignung ahlförmiger Instrumente zu Banditenwaffen Zweifeln begegnet. An der Hand zweier Fälle aus der kriminalistischen Praxis suchte ich die tückische Gefährlichkeit pfriemenartiger Waffen darzutun. Da mir dieses jedoch nicht ganz und gar gelungen zu sein scheint, so verzeiht man es mir wohl, wenn ich auf ein trauriges Ereignis zurückkomme, welches gewiss noch frisch in...

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