Europäische Waffenkunde

Europäische Waffenkunde · 14. Juni 2025
Von den Bilderhandschriften aus der Mitte des 15. Jahrhunderts enthält nur der Kodex ms. 2952 der k. k. Hof-Bibliothek zu Wien vom Jahre 1457 die Abbildung einer Tarasbüchse, welche ausdrücklich als solche bezeichnet ist. (Fig. 55.) Diese Tarasbüchse ist offenbar eine Lotbüchse mittleren Kalibers mit verstärkter Kammer, welcher Umstand auf eine starke Pulverladung und wohl auch auf einen direkten Schuss hindeutet. Die Büchse selbst ist zur Hälfte in einem starken Holzbalken eingelassen,...

Europäische Waffenkunde · 12. Juni 2025
Vortrag von Dr. Othmar Baron Potier. (Gehalten in der 3. Hauptversammlung des Vereins für historische Waffenkunde am 19. Juni 1900 in Dresden.) Hochverehrte Versammlung! Eines der traulichsten Märchen unseres Volkes ist die Geschichte von Prinzessin Dornröschen, welche in tiefem Schlummer, umhegt von stacheligen Ranken, viele Jahre hindurch auf den erlösenden Kuss warten musste. Unter einem ähnlichen widrigen Schicksal, wie diese Lichtgestalt der deutschen Sagenwelt, hatte auch...
Europäische Waffenkunde · 07. Juni 2025
Im 11. Heft des ersten Bandes dieser Zeitschrift versuchten wir einen Beitrag zur Klärung der Frage zu bringen, ob die «Mitteleisen» genannten dornartigen Fortsätze an den Parierstangen orientalischer Blankwaffen eine praktische Bedeutung hatten oder aber ihre Existenz rein stilistischen Erwägungen verdankten.1 Der ersteren Voraussetzung den Vorzug gebend, glaubten wir darauf hinweisen zu müssen, dass diese in ihrer Einfachheit hervorragend praktische Pariervorrichtung im Okzident nie...

Europäische Waffenkunde · 05. Juni 2025
Von Oberst a. D. Thierbach. Eigentümlich ist es, dass das angeblich im Jahr 1517 von Johann Kiefuss in Nürnberg oder Wien erfundene Radschloss vorzugsweise in Deutschland hergestellt worden ist. Nur einzelne derselben, und zwar meist in reich verzierter Arbeit, sind in Italien (Lazzarino Cominazzo) und Frankreich (Daubigny) in der Mitte des 17. Jahrhundert verfertigt worden. In Spanien hatte man sich dem nach diesem Land benannten Stein-Schnappschloss zugewendet, welches fast zu gleicher Zeit...

Europäische Waffenkunde · 01. Juni 2025
Unser leider so früh dahingeschiedenes Vereinsmitglied Oberstleutnant Dr. Max Jähns in seinem letzten größeren Waffenwerk, der hervorragenden «Entwicklungsgeschichte der alten Trutzwaffen» (Berlin 1899) ausführt, gehört das bisher nur in Afrika bei den verschiedensten Völkern aufgefundene Wurfeisen zu den seltsamsten Waffen, die es überhaupt gibt. Nach der Beschreibung (Seite 257 bis 260 daselbst) ist dieses «eine messer- oder sichelartige eiserne Wurfwaffe, welche in der Regel mit...

originaler Deutschordens-Hochmeisterschild
Europäische Waffenkunde · 28. Mai 2025
I. Ein originaler Deutschordens-Hochmeisterschild. (Mit 10 Abbildungen und einer farbigen Tafel.) Von Bernh. Engel, Landgerichtsrat in Thorn. Bujack bezeichnet in seinem Aufsatz «Zur Bewaffnung und Kriegführung der Ritter des Deutschen Ordens in Preußen»1 die in der Marienburg befindliche Pavese als den einzigen Schild des Deutschen Ordens, welcher auf unsere Zeit gekommen zu sein scheint. Es ist dies ein schwerer Setzschild. Ich bringe in Fig. 1—4 Darstellungen desselben nach den mir von...

Europäische Waffenkunde · 25. Mai 2025
Schriftliche Zeugnisse aus intimen Briefen fürstlicher und königlicher Persönlichkeiten über das Turnier zu Pferd.

Helm im Bayerischen Nationalmuseum zu München
Europäische Waffenkunde · 24. Mai 2025
Helm im Bayerischen Nationalmuseum zu München (mit Aufnahmen des Verfassers). Durch Schenkung des Herrn E. Bassermann-Jordan, Gutsbesitzers zu Rüdesheim, ist ein Helm der Maximilianszeit in den Besitz des Bayerischen Nationalmuseums zu München gelangt, der wegen seiner außergewöhnlichen Formenschönheit hier abgebildet und besprochen werden soll. Die Glocke des Helmes zieht sich in einem Stück von der Stirn über den Hinterkopf weg bis an den Nacken. Dort setzt sich noch ein aus zwei...

Europäische Waffenkunde · 22. Mai 2025
Von Wendelin Boeheim. Im Gebiet des Waffenwesens ist die Meistermarke eine Erscheinung, welche erst von der Periode der Renaissance an datiert. Im Mittelalter erschien jedes menschliche Werk als ein Ausfluss der göttlichen Macht, vor der jede schaffende Persönlichkeit in ein Nichts versank. Erst mit dem 15. Jahrhundert trat der Mensch mit seinem Werk hervor und von da an wagt es der Meister, den Stolz auf seine Leistung zu äußern und sein Werk mit anfänglich geheimnisvollen und religiösen...
Europäische Waffenkunde · 19. Mai 2025
Herbe Verluste hat in den letzten Monaten unser Verein erlitten. Zu der noch jungen Trauer um Max Jähns gesellte sich bald die um Wendelin Boeheim. Zwei der Besten sind uns in ihnen entrissen worden, und der Verein wird nun sehen müssen, wie er ohne sie fertig werden wird. Gewiss wird das nicht leicht sein. Denn beide Männer sind jeder in seiner besonderen Art unersetzlich. Aber schon ist die historische Waffenkunde stark genug geworden, um ihren Platz unter den geschichtlichen...

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