 
    
Blutrache und Totschlagsühne im deutschen Mittelalter
Studien zur deutschen Kultur- und Rechtsgeschichte
    
    von Paul Frauenstädt
    Sprache: Deutsch
    ISBN: 9783746735665
    Format: Taschenbuch
    Seiten: 228
    Erscheinungsdatum: 22.06.2018
Ladenpreis: 16,95 Euro
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    Während über die Blutrache in der Antike viel veröffentlicht worden ist, wurde der Blutrache im Mittelalter nicht die gleiche Gunst entgegengebracht. Paul Frauenstädt hat mit diesem vorliegenden
    Buch ein Standardwerk geschaffen, in welchem er die Geschichte der Blutrache von der Antike bis ins Mittelalter mit vielen Rechtsfällen anschaulich erzählt. Die Blutrache entwickelte im
    deutschsprachigen Raum kuriose Eigenheiten, wie das Asylrecht, die Freistätten und die Totschlagsühne, mit der der Täter in teuren und aufwendigen Verfahren und Ritualen wieder in die Mitte der
    Gemeinschaft zurückkehren durfte. Frauenstädt erklärt auch beispielhaft, dass die Blutrache in Teilen Deutschlands nur deshalb so lange überleben konnte, weil das staatliche Gewaltmonopol nicht
    überall vollständig durchgesetzt war. Es brauchte mehrere rechtliche Anläufe, um generationenübergreifende Fehden endgültig zu beenden.
    Der Text ist in der neuen deutschen Rechtschreibung überarbeitet worden. Bei seltenen Begriffen wurden Erklärungen hinzugefügt.
Inhaltsverzeichnis
    EINLEITUNG
    Ursprung der Blutrache
    Die Blutrache bei den Germanen
    Gegenbestrebungen der Staatsgewalt
    FAKTISCHE AUSÜBUNG DER BLUTRACHE
    Die Blutrache bei den Friesen und Holsten
    Die Blutrache in der Urschweiz
    Die Familie im Mittelalter
    Verband der Wohnplätze und Hausgenossenschaften
    Die Blutrache in den Städten und unter den
    Adelsgeschlechtern
    RECHTLICHE STELLUNG UND BEKÄMPFUNG DER BLUTRACHE
    Identität der Totschlagsfehde und der germanischen Fehde
    Rechtliche Natur der mittelalterlichen Fehde
    Mittel zur Bekämpfung der Blutrache: Das Friedensgebot
    Beschränkungen im Gebrauch der Waffen
    Die Sühne
    DIE FREISTÄTTEN
    Asyl im germanischen Altertum
    Das kirchliche Asylrecht
    Weltliche Freistätten
    Beschränkung des Asylrechts
    Das Asylrecht des eigenen Hauses
    Das Asylrecht der Fronhöfe
    Die Blutrache und das Asylrecht
    DER RECHTSGANG
    Sukzessives Eintreten des Totschlages in die Reihe der mit öffentlicher Strafe bedrohten Vergehen
    Privatrechtlicher Charakter des Anklageverfahrens
    DIE TOTSCHLAGSÜHNE
    Die flandrische Totschlagsühne
    Entstehung der feierlichen Abbitte aus der öffentlichen Kirchenbuße
    Die formelle Seite der Sühneverträge
    Aussöhnung und Sühngerichte im nördlichen Deutschland
    Materieller Inhalt der Sühneverträge
    Geldbuße und Schadensersatz
    Seelgeräte
    Bruderschaften, Wachsspenden, Jahresgezeiten und ewiges Licht
    Seelbäder
    Leichzeichen, Seelenmessen und Totenbücher
    Martern
    Bitt- oder Bedefahrten
    Ursachen der Dauer und Erlöschen der Totschlagsühne
    NACHWORT
    URKUNDENBUCH mit 70 historischen Gerichtsfällen auf 71 Seiten
