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Eine Kritik über das Wappen der Freifrau Ellen von Heldburg

Wappen der Freifrau Ellen von Heldburg

Auch wenn die Wappenkunde ein spezielles und selten verwendetes Forschungsfeld oder Hobby ist, so wollen wir mit gezielten Blogbeiträgen dieses nicht unbeachtet lassen und einige gefundene "Schmuckstücke" wie interessante Zeitungsartikel und Aufsätze aus historischen Büchern und Zeitschriften in der nächsten Zeit veröffentlichen.


Wappen der Freifrau Ellen von Heldburg

"Nur wenigen unserer Mitglieder dürfte das der Freifrau von Heldburg (siehe "Deutscher Herold", Jahrgang 1873) von des Herzogs von Sachsen-Meiningen Hoheit vermutlich verliehene Wappen bekannt sein. Ich teile dasselbe im Holzschnitt, nach einem von dem hiesigen Edelsteingraveur Reinhold Tips geschnittenen Steine, jedoch in vergrößertem Maßstab, mit.

 

 


Darnach ist das Wappen ein redendes:
1 und 4 im schwarzen Feld, auf grünem Hügel stehend, ein gold-geharnischter, mit Schwert und Schild bewehrter Held (Ritter).
2 und 3, im blauen Feld eine silberne Burg. Auf dem Dreieck-Schild ein gekrönter Topfhelm mit einem, dem alten thüringischen Helmzeichen ähnelnden Schmuck, nicht die mit Lindenblättern besteckten Hörner, sondern kreisförmig gebogene Stäbe beiderseits besteckt mit je 8 Dreiblättern (wie sich ein solches als Beschlag auf dem Schild des Helden findet) zeigend. Die Helmdecken fehlen und sollen dieselben anscheinend durch die zu beiden Seiten des Schildes herabflatternden Bänder, deren Farbe nicht ersichtlich ist, angedeutet werden.


Als eine für Hildebrandts Musterbuch empfehlenswerte Komposition lässt sich dieses Wappen, das sowohl in heraldischer als stilistischer Beziehung zu wünschen übrig lässt, nicht bezeichnen, denn es hätten sich abgesehen von dem rätselhaften Helmschmuck, sehr wohl die 4 Felder des Schildes einfacher und besser zu einem: "im blauen Feld, aus der silbernen Burg wachsend, der streitende Held" vereinen und Anachronismen, wie die sieben-perlige, moderne Freiherrenkrone auf dem uralten Helm etc. vermeiden lassen."

Sprich: Das Wappen ist bildlich gesprochen zu überladen und mischt auf unseriöser Weise althistorische mit neumodische Embleme zusammen. Wer mehr über die deutsche Pianistin und Schauspielerin erfahren möchte, kann hier mehr über die erfahren.

Text- und Bildquelle: "Der deutsche Herold - Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie". 7. Ausgabe von 1876.


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