Wer von den Geschützen des Altertums sprechen will, muß zwei verschiedene Konstruktionsarten scharf voneinander trennen: Standarmbruste und Torsionsgeschütze. Die Armbrust ist eine Verbesserung des Bogens unserer steinzeitlichen Vorfahren, einer Waffe, die mindestens schon 25.000 Jahre vor Christus bekannt war. Die Führung des Pfeiles geschieht bei der Armbrust durch eine besondere Bahn, und die Sehne wird von einem Mechanismus bis zum Augenblick des Schusses gespannt erhalten....
Von Paul Reimer, Oberleutnant á la suite des Badischen Fußartillerie-Regiments Nr. 14. Die zahlreichen Kriege, welche Ludwig XIV. für den Glanz seiner Krone geführt hat, sind weniger ausgezeichnet durch große Feldschlachten, als durch fortwährende Märsche und Gegenmärsche der Heeresmassen, durch die damit verbundene Verwüstung und Aussaugung ganzer Landstriche, sowie besonders durch äußerst zahlreiche Belagerungen fester Plätze. Die damals an Kavallerie besonders reichen Heere...
Die Umständlichkeit, mit der man die ersten Geschütze laden mußte, hatte eine äußerst geringe Feuergeschwindigkeit zur Folge. Unter einer Viertelstunde konnte man selbst ein kleines Geschütz nicht laden, und bei größeren dauerte es über eine Stunde und mehr. Deshalb lag der Gedanke nahe, mehrere Rohre im geladenen Zustande so auf einer Drehscheibe oder um eine Walze anzuordnen, daß man eines nach dem anderen schnell abschießen konnte. Kyeser zeichnet verschiedene derartige...
Anhand der militärischen Schriften des Königs betrachtet Von A. Meyer, Oberleutnant im Königlich Sächsischen 13. Infanterie-Regiment Nr. 178 Diesen Artikel habe ich darum gesagt, dass man das fürstliche,treue Herz erkennen mag. Langenn, Albrecht der Beherzte. Diese Arbeit ist die Betrachtung einer großen Persönlichkeit im Hinblick auf einen ganz bestimmten Gegenstand. Ich will aus den Schriften des großen Königs darzulegen versuchen, wie er, der getreue Diener seines Staates, der...
Von Paul Reimer, Oberleutnant im Badischen Fußartillerie-Regiment Nr. 14. Solange die Technik noch so wenig durchgebildet war, dass jeder gefertigte Gegenstand wegen der nicht zu vermeidenden Zufälligkeiten bei der Herstellung, um diesen Ausdruck zu gebrauchen, ein technisches Individuum war, musste jedes Stück, von dessen Haltbarkeit viel abhing, also insbesondere jedes Geschützrohr, einzeln auf seine Festigkeit geprüft werden. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war man nun der nicht...
Von k. u. k. Major P. Sixl in Budweis. (Fortsetzung.) Im Jahre 1411 werden im Inventar von Schwetz neben 8 Handbüchsen auch 3 Tarasbüchsen genannt. Es ist dies die erste Erwähnung von Tarasbüchsen überhaupt und der Vergleich einzelner Inventarien ergibt, dass man sowohl Lot- als auch Steinbüchsen als Tarasbüchsen bezeichnete. In Schwetz wurden im Jahre 1415 neben 5 Steinbüchsen 12 Lotbüchsen übergeben. Hält man diese Angaben den Zahlen vom Jahre 1411 entgegen, so lässt sich...
Die historische Waffenkunde muss jedes Buch lebhaft begrüßen, welches seinen Ausführungen die Werke der älteren Schriftsteller selbst zugrunde legt und damit neue authentische Einblicke in das Kulturleben vergangener Zeit gewährt. Die Darstellungsweise von Begebenheiten und Tatsachen war früher nicht so auf den einzelnen Gegenstand konzentriert wie heute und der Einfluss der Waffe auf die meisten Gebiete des täglichen Lebens war so groß, dass man fast bei jedem älteren Schriftsteller...