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Vierläufiges Handfeuerrohr

Vierläufiges Handfeuerrohr
Vierläufiges Handfeuerrohr

Die Abbildung zeigt ein eigenartiges Kriegswerkzeug von der Form eines vierläufigen Handfeuerrohres, das kürzlich aus dem Kunsthandel in den Besitz des bayerischen Nationalmuseums zu München gelangte.

 

Die Waffe ist vollkommen geschmiedet, die Läufe werden durch drei Ringe zusammengehalten, von denen der mittlere heute verschiebbar ist und ursprünglich wohl dicht hinter dem vordersten befestigt war. Die Zündlöcher sind etwas an der Seite angebracht und haben keine trichterförmige Mündung. Der Schaft ist hohl, zum Einstecken einer Stange geeignet. Die Gesamtlänge des Objektes beträgt 28,5 cm. Früher als etwa in der Mitte des 16. Jahrhunderts dürfte die Waffe, nach der Art der Arbeit zu schließen, kaum entstanden sein.

 

Auch die Handhabung steht nicht unzweifelhaft fest. Sollte das Feuerrohr nicht zum Abgeben von Signalen, zum Inbrandstecken von Gebäuden oder zu ähnlichen Zwecken eher gedient haben als zum Feuergefecht?

 

Vielleicht kann einer der Leser aufgrund einer alten Abbildung die Bedeutung des Kriegswerkzeuges klarlegen.


Quelle: Zeitschrift für Historische Waffenkunde. Organ des Vereins für historische Waffenkunde. II. Band. Heft 5. Dresden, 1900-1902.

 

Siehe auch den Blogartikel: Die Revolver-Kanone im Jahre 1405