Von Wendelin Boeheim. Im Gebiet des Waffenwesens ist die Meistermarke eine Erscheinung, welche erst von der Periode der Renaissance an datiert. Im Mittelalter erschien jedes menschliche Werk als ein Ausfluss der göttlichen Macht, vor der jede schaffende Persönlichkeit in ein Nichts versank. Erst mit dem 15. Jahrhundert trat der Mensch mit seinem Werk hervor und von da an wagt es der Meister, den Stolz auf seine Leistung zu äußern und sein Werk mit anfänglich geheimnisvollen und religiösen...
Von Dr. Georg Petzsch in Dresden. Es ist bekannt, dass die zahlreichen Prunkwaffen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, deren Besitz das königliche historische Museum in Dresden in die erste Reihe der bedeutenden europäischen Waffensammlungen treten lasst, nicht zum kleineren Teil der kurzen, nur fünf Jahre währenden Regierungsdauer des kunstsinnigen Kurfürsten Christian I. entstammen und dass der kursächsische Hof nicht nur die Erzeugnisse der berühmten Waffenschmiede von...
Von Dr. Georg Petzsch in Dresden. Im vergangenen Jahr erwarb der Verfasser dieser Zeilen einen aus dem sächsischen Erzgebirge stammenden roh geschmiedeten, flachen Eisenring von 6 mm Dicke, dessen Ober- und Unterseite mit eingeschlagenen alten Zeichen und Inschriften bedeckt sind. Der äußere Durchmesser des nicht ganz regelmäßigen Ringes beträgt 20 mm, die Breite der horizontalen Oberflächen 20 mm. Auf der einen Seite steht in zwei parallelen Reihen die längs der Peripherie angebrachte...