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Waffen und Waffenteile des 15. Jahrhunderts Bd 6 Teil 3

zwei Hellebarden und ein Setzschild (Helmbarte als Fachwort) aus Bayern.
Schild und Waffen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, aufbewahrt im Bayerischen Nationalmuseum.

Tafel 402.

 

A ein Schild mit dem Wappen der bayerischen Stadt Deggendorf. Er ist von Eichenholz, außen mit Leinwand überzogen, darauf ein Kreidegrund mit Malerei, einen schwarzen Adler mit dem bayerischen Herzschild auf gelb punktiertem Grund (Gold) darstellend. Der obere Rand des Schildes ist rot, wie es bei manchem Stadtwappen, z. B. bei jenem von Konstanz, vorkommt.

 

B zeigt den Durchschnitt des Schildes in seinem oberen Teil. Diese Art von Schilde dienten im Kampf zu Fuß, im Gegensatz zu jenen kleineren Reiterschilden, auch Tartschen genannt.

 

C eine Streitaxt eigentümlicher Art; sie wurde an einem mannshohen Schaft von dem Fußvolk getragen.

 

D eine Helmbarte in der charakteristischen Form, wie sie noch bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts vorkommt. Der darauf eingeschlagene Stempel zeigt das alte Stadtwappen von München, einen Mönchskopf darstellend. Die beiden letzten Waffenstücke stammen aus dem ehemaligen Militärzeughaus zu München.


Zwei Hellebarden (Stangenwaffe des Landsknechtes) mit Punze (Prägestempel des Waffenmeisters)
Helmbarten des 15. Jahrhunderts.
Mordaxt aus dem 15. Jahrhundert mit langer Schaftfeder.
Mordhacke des 15. Jahrhunderts.
Zwei weitere Hellebarden - typische Landsknechtswaffen aus Deutschland.
Helmbarten des 15. Jahrhunderts.

Tafel 408.

 

Streitaxt und vier Helmbarten aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, welche sich, wie jene auf Tafel 402, im Bayerischen Nationalmuseum befinden und aus dem ehemaligen Militärzeughaus in München stammen. (Helmbarte auch Stangenbeil, von Helm, der Stiel oder Schaft und Barte das Beil).

 

Die vier hier dargestellten Helmbarten haben nach der älteren Art die Eigenschaft, dass der Schaft noch eine Strecke weit in das Beil selbst eingeschoben ist; wie auch noch bei den Helmbarten späterer Zeit erstrecken sich von dem Beil aus Spangen oder Federn bis auf die Mitte des Schaftes auf beiden Seiten herab, um denselben gegen das Entzweihauen zu schützen. Selten erscheinen noch Waffen der Art mit darauf eingeschlagenen Jahreszahlen, wie hier bei der Helmbarte A die Jahreszahl 1483, welche wir unter B beifügen; auf der Streitaxt C 1484 unter D, und auf der Helmbarte F 1490 unter G dargestellt. Von besonders eigentümlicher Form ist die Helmbarte L. Der nur mannshohe Schaft der Streitaxt C ist in seinem oberen Durchschnitt unter E beigefügt. Das eingeschlagene Waffenschmiedezeichen der Helmbarte I ist unter K gegeben. Die Helmbarte F hat in der Mitte des Beils auf beiden Seiten vorspringende, vierkantige Spitzen, deren eine wir unter H im Profil geben.



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