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Der Soldat in der deutschen Vergangenheit Teil 33

Bauern-Vaterunser. Fliegendes Blatt aus dem 17. Jahrhundert. Dresden, Königl. Bibliothek.
Bauern-Vaterunser. Fliegendes Blatt aus dem 17. Jahrhundert. Dresden, Königl. Bibliothek.

Ein Zeugnis der Freudlosigkeit, die die jahrzehntelange Blutarbeit über die Gemüter der Menschen breitete, sind die geringen dichterischen Leistungen. Gegenüber der frischen sangbaren Art, mit der im 16. Jahrhundert nicht allein große kriegerische Vorgänge, sondern auch kleinere Fehden behandelt werden, steht das 17. weit zurück. War von Kriegspoesie erhalten ist, erscheint so umständlich und verschnörkelt wie die fremdländisch beeinflusste „alamodische“ Zeitdichtung überhaupt. Selten ist ein Lied von wirklichem soldatischen Empfinden im alten Volkston wie das auf Mansfelds und Markgraf Georg Friedrichs Sieg über Tilly bei Wiesloch 1622:


„Wir haben den Tilly auf´s Haupt geschlagen.
Und rhäten ihn aus dem Felde jagen,
Der Schimpf, der wird sich machen,
Mit Gottes Hülf und unserm Schwert
Ihm teuer gemacht sein Lachen.
            Ja Lachen.


Es gab ein blutig Retirad [Anm. Hrsg.: Zurückziehen],
Dabe auch noch gar mancher hat
Sein jung frisch Leben verloren,
Den nun sein Mütterlein beweint,
Die ihn in Schmerzen geboren
                geboren.“

Spottbild auf die Tillischen Soldaten nach der Schlacht von Lützen 1632. Ausschnitt aus einem gleichzeitigen fliegenden Blatt. Nürnberg, Germ. Museum.
Spottbild auf die Tillischen Soldaten nach der Schlacht von Lützen 1632. Ausschnitt aus einem gleichzeitigen fliegenden Blatt. Nürnberg, Germ. Museum.

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Quelle Bild und Text: "Der Soldat in der deutschen Vergangenheit" miteinhunertdreiundachtzig Abbildungen und Beilagen nach den Originalen aus dem 15. - 18. Jahrhundert, von Georg Liebe; Leipzig, 1899.