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Küchen-Dragoner

Was heute ein Küchendragoner ist, das brauche ich doch nicht zu sagen.

Aber, wie wir zu dieser Bezeichnung kamen, ist interessant zu lesen.

Es gab in den Jahren 1689 bis 1704 drei Dragonerregimenter, die die dienstliche Bezeichnung „Hofstaats- und Küchendragoner“ führten, und zwar deshalb, weil sie damals den Dienst am Hofe und besonders in der Hofküche versehen mußten. Als der „alte Dessauer“ — Fürst Leopold von Anhalt-Dessau — im Jahre 1729 die Stammliste der preußischen Regimenter aufstellte, schrieb er über das Reiterregiment von Blanckensee Nr. 4, es sei „anno 1674 von denen Hofstaats- oder Küchendragonern“ gebildet und zum Leibregiment ernannt worden. Daß gerade dieses Regiment zu den Küchendragonern gehörte, ist nicht nachgewiesen worden. Es scheint also, daß der alte Dessauer sich hierin irrte. Die heutige scherzhafte Bezeichnung „Küchendragoner“ geht aber doch auf diese ehemalige dienstliche Bezeichnung zurück.

 

Quelle: F. M. Feldhaus, Modernste Kriegswaffen – alte Erfindungen. Leipzig, 1915.