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Gerätschaften des 16. Jahrhunderts Bd 7 Teil 4

Ornamente aus dem Übergang des 15. in das 16. Jahrhundert.
Ornamente aus dem Übergang des 15. in das 16. Jahrhundert.
Ornamente aus dem Übergang des 15. in das 16. Jahrhundert.
Ornamente aus dem Übergang des 15. in das 16. Jahrhundert.
Ornamente aus dem Übergang des 15. in das 16. Jahrhundert.
Ornamente aus dem Übergang des 15. in das 16. Jahrhundert.

Das gotische Ornament unter A von 0,30 m Höhe und 0,16 m Breite, seiner Zeit im Besitz von Georg Wittemann in Geisenheim, rührt wohl von einem geschnitzten Altar her, wo es den Baldachin über der Statuette eines Heiligen bildete. Das Ganze ist vergoldet, mit Ausnahme der ultramarinblauen Hohlkehle im Spitzbogen.

 

Die beiden Rankenornamente B und C sind aus einem, für den Kardinal Albrecht von Brandenburg, Kurfürsten von Mainz, im Jahr 1533 von Nikolaus Glockendon in Nürnberg, mit größeren Miniaturmalereien geschmückten Missale entnommen, welches sich in der Stiftskirche St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg befindet.

 

Das Ornament unter B beginnt mit einer roten Bandverschlingung, deren Kehrseite grün ist. Die Ranken wechseln, je nach ihren Windungen, in grün und rot. Auf der roten Seite des Bandes steht in Goldbuchstaben der Namen des Künstlers: GEORG STIRLEYN FACIEBAT.

 

Hier lernen wir einen bisher unbekannten, ausgezeichneten Miniaturmaler des 16. Jahrhunderts kennen; derselbe hat nicht allein dem N. Glockendon, sondern auch dem trefflichen Hans Sebald Beham beim Ausschmücken von Manuskripten, als Ornamentist beigestanden, wie ein in der Aschaffenburger Schlossbibliothek befindliches mit größeren Darstellungen von der Hand Behams geziertes Gebetsbuch des Kardinals Albrecht zeigt, auf dessen Randverzierungen das Monogramm G S und das Jahr 1531 vorkommt.


Doppelhumpen aus Silber
Doppelhumpen aus Silber

Doppelhumpen aus Silber, vergoldet, aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts seiner Zeit im Besitz des Antiquar Pickert in Nürnberg. Unter Doppelhumpen versteht man zwei Pokale, welche, ineinander gesteckt, die Form einer Vase erhalten und eine Zierde auf Prunktischen und Tafeln bildeten. Es gibt auch derartige Doppelhumpen, welche den Ansatz eines Henkels haben, wo bei dem Zusammenstoß der beiden Pokale die Henkelteile aufeinandertreffen. Einen Pokal jener Art von besonderer Kostbarkeit gaben wir auf Tafel 274.

 

Die gebuckelte Form des vorliegenden war in jener Periode sehr beliebt, eine Menge von Trinkgefäßen der Art sind noch erhalten und in den alten Inventarien unter der Benennung: „knorrechte Becher“ bezeichnet. Bei dieser Arbeit zeigte sich die Kunst und Technik der Goldschmiede im Treiben und Ziselieren oft in staunenswerter Weise. A ein Teil der freistehenden Verzierung an dem Fuß oder Schrift, B jener des um den Humpen laufenden Blattornamentes; unter C und D geben wir die Gravierung, welche sich auf dem breiten glatten Rand befindet, an der Stelle, wo beide Becher ineinander geschoben werden.



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