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Römische Artefakte aus Deutschland

Seit den Eroberungen der Römer am Rhein und der Donau war es die Jahrhunderte hindurch unerschütterte Macht dieser Fremdherrschaft, welche ihren umfassenden Einfluss auf die einheimische, in der Entwicklung begriffene Kultur diesseits der Alpen geltend machte und die Wirkungen des so viel älteren Verkehrs mit den südlichen Ländern bald vollkommen verschwinden ließ.


Während der römische Handel von dem Donaugebiet aus bis zu den Gestaden der Ostsee die uralten offenen Wege fand, auf welchen er die unverkennbaren Zeugnisse seiner Betriebsamkeit hinterließ, konnte er auf dem stets bestrittenen Grenzgebiet des rechten Rheinufers nur einen zeitweise über den limes imperii reichenden Wirkungskreis gewinnen. Auf der linken Seite des Rheins aber und in Süddeutschland zeigen sich die Reste der römischen Kultur in der reichen Fülle, wie sie ein Jahrhunderte dauernder Besitz der Länder mit sich bringen musste.


Zahlreich und interessant sind vor allem die Denkmale, welche die römische Kriegsmacht in diesen, ihrer Verteidigung anvertrauten, am meisten gefährdeten Grenzprovinzen hinterließ, sowohl in den Funden von Waffen als in den Abbildungen derselben auf den Grabmonumenten der Krieger, wie sie lehrreicher und genauer dargestellt in keinem Land der drei Weltteile, auf welche sich römische Herrschaft erstreckte, erhalten sind.


Die Formen der Schilde und Helme, letztere zum Teil mit Visiermaske, sowie die Nationalwaffe, das Pilum, welches hier in seiner eigentümlichen Gestalt vollkommen erkennbar dargestellt ist, bieten mit den übrigen Bestandteilen der Ausrüstung bis zu den Sandalen herab ein Gesamtbild der äußeren Erscheinung des römischen Soldaten in der germanischen Provinz.

 

Aus: Bodenfunde aus Deutschland im Historischen Bildband, 1. Auflage 2020

Feldzeichen 14,3 cm. Fundort Otterswang, Baden. Museum Karlsruhe. Erz.
Feldzeichen 14,3 cm. Fundort Otterswang, Baden. Museum Karlsruhe. Erz.

Schildbuckel, Durchmesser 29,7 cm. Fundort in England. The Rev. Dr. Greenwell in Durham. Erz, mit Versilberung.
Schildbuckel, Durchmesser 29,7 cm. Fundort in England. The Rev. Dr. Greenwell in Durham. Erz, mit Versilberung.

Tafel mit der Inschrift Koh. V. (Bestandteil eines Signum). Fundort im Kastell von Niederbiber bei Neuwied. Fürstliche Sammlung zu Neuwied. Silber.
Tafel mit der Inschrift Koh. V. (Bestandteil eines Signum). Fundort im Kastell von Niederbiber bei Neuwied. Fürstliche Sammlung zu Neuwied. Silber.

Sandale, 26,8 cm. Fundort in Mainz. Museum Mainz. Leder.
Sandale, 26,8 cm. Fundort in Mainz. Museum Mainz. Leder.

Links: Schlüssel, 4,9 cm. Fundort in Bingerbrück. Besitzer unbekannt. Erz. Rechts: Schlüssel, 6,1 cm. Fundort bei Mainz. Museum Mainz. Erz.
Links: Schlüssel, 4,9 cm. Fundort in Bingerbrück. Besitzer unbekannt. Erz. Rechts: Schlüssel, 6,1 cm. Fundort bei Mainz. Museum Mainz. Erz.

Scheibe von einem Kohortenzeichen (signum), 19,1 cm. Fundort im Kastell von Niederbiber bei Neuwied. Fürstliche Sammlung zu Neuwied. In Silber getrieben.
Scheibe von einem Kohortenzeichen (signum), 19,1 cm. Fundort im Kastell von Niederbiber bei Neuwied. Fürstliche Sammlung zu Neuwied. In Silber getrieben.

Römische Ölkanne
Römische Ölampe, 25,5 cm. Fundort bei Speyer. Museum Speyer. Erz.

Oben: Chirurgisches Instrument, kl. Zange, 15 cm. Fundort Kästrich in Mainz. Museum Mannheim. Erz. Unten: Chirurgisches Instrument, Wundzange, 18,6 cm. Fundort bei Bonn. Museum Bonn. Erz.
Oben: Chirurgisches Instrument, kl. Zange, 15 cm. Fundort Kästrich in Mainz. Museum Mannheim. Erz. Unten: Chirurgisches Instrument, Wundzange, 18,6 cm. Fundort bei Bonn. Museum Bonn. Erz.

Bodenfunde aus Deutschland im historischen Bildband
Das Römisch-Germanische Central-Museum in bildlichen Darstellungen aus seinen Sammlungen

 

von Ludwig Lindenschmit

 

Sprache: Deutsch
ISBN: 9783750299191
Format: Taschenbuch
Seiten: 240
Erscheinungsdatum: 01.04.2020

Ladenpreis: 19,95 EUR

 

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